PFERDEOSTEOPATHIE
Warum Osteopathie und Physiotherapie für Pferde?
Pferde sind von Natur aus so konzipiert, dass sie sich langsam und über viele Stunden fressend fortbewegen. Der gesenkte Kopf spannt dabei das Nacken- und Rückenband und zieht die Dornfortsätze der Wirbelsäule auseinander. Die stetige Bewegung sorgt für eine gute Durchblutung und Versorgung aller Muskeln, Gelenke und Organe.
Einen Großteil des Tages zu stehen (was neben Boxenpferden auch viele Pferde auf Paddocks und Weiden ohne ausreichende Bewegungsanreize betrifft) und nur kurze körperliche Beanspruchung, stellt eine Belastung für den Bewegungsapparat dar.
Auch muss ein Pferd erst lernen, einen Reiter zu tragen oder ausbalanciert auf einem Zirkel zu laufen, ohne dabei Schaden zu nehmen. Um diese Herausforderungen gesund bewältigen zu können, braucht es ausreichende gesunde Bewegung, ein angemessenes Training und einen funktionierenden Bewegungsapparat.
Unzureichende Vorbereitung des Pferdes auf seine Beanspruchung, ungünstige Haltungsbedingungen, Verletzungen oder nicht optimal sitzende Ausrüstung führen zu Spannungen im Körper und nicht selten zu andauernden Schmerzherden.
Kompensationshaltungen und Ausweichbewegungen verursachen Fehlbelastungen sowie lokale Verspannungen und Verklebungen von Muskeln und Faszien. Der damit einhergehende Mobilitätsverlust verhindert einen physiologisch korrekten Bewegungsablauf und überlastete Strukturen werden auf Dauer geschädigt.
Ein geschulter Osteopath erfühlt mit seinen Händen die Grundspannung von Muskeln, Faszien und Gelenken und kann so gestörte Funktionen ausfindig machen. Durch gezielte manuelle Techniken werden blockierte Körperstrukturen sanft mobilisiert und Störungen der Körpermechanik behoben. In meinen Behandlungen kombiniere ich nach Bedarf verschiedene Techniken aus der Osteopathie und Physiotherapie. Behandlungsziel ist immer die Aktivierung der körperlichen Selbstregulation und die Wiederherstellung der natürlichen Beweglichkeit und Balance.
Zahlreiche aussagekräftige Studien aus dem Humanbereich weisen mittlerweile die Effektivität osteopathischer Behandlungen nach. Eine noch junge Behandlungs- und Therapieform ist die Osteopathie für Pferde. Erst in den 1970ern wurde sie von der Humanosteopathie auf das Pferd übertragen und ist seit Ende der 1990er in Deutschland erlernbar. Bis heute wird sie ständig verfeinert und weiterentwickelt.
INDIKATIONEN
- Jegliche Art von Bewegungseinschränkungen
- Schwungloser, gebundener Gang, Steifheit & fehlende Losgelassenheit Taktunreinheiten
- Fehlerhafte Kopf- oder Halsstellungen
- Schwierigkeiten bei der Stellung, Biegung, Anlehnung
- Schiefe Schweifhaltung, abstehender oder eingeklemmter Schweif
- Keine Lastaufnahme der Hinterhand, auch Hindernisverweigerung
- Widersetzlichkeiten beim Reiten oder Satteln
- Durchdrücken des Rückens beim Aufsitzen
- Leistungsabfall
- Schmerzen während oder nach der Arbeit
- Berührungsempfindlichkeiten
- Asymmetrische Körperseiten
- Asymmetrische Muskelausbildung, Muskelschwund oder Muskelverhärtungen
- Nach Stürzen, Verletzungen oder Festliegen
- Komplikationen nach dem Abfohlen
- Jungpferde vor Ausbildungsbeginn (Beurteilung des Pferdes, um festzustellen, wie reif und belastbar Muskulatur und Skelett sind)
- Zur Verbesserung der Beweglichkeit
- Regelmäßiger Vorsorge-Check
- Als Wellnessbehandlung & Dankeschön ans Pferd
ZIELE
Unabhängig von der Reitweise strebe ich größtmögliches Wohlbefinden und Gesundheit der Pferde an. Egal, mit welcher Ausrüstung, welchem Anspruch und welchem Ziel ein Pferd geritten oder gearbeitet wird:
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sein Rücken und die restliche Wirbelsäule, Becken, Beine, Hufe, Kopfgelenke und Zähne in Ordnung sind und so dem Pferd ermöglichen, in einer natürlichen Balance zu laufen. Um ein Reitpferd dauerhaft gesund zu erhalten, ist es essenziell, dass es seinen Körper verschleißfrei einsetzen kann.
Ein Festhalten im Rücken, Verwerfen im Genick, häufiges Gegen-den-Zügel-Gehen oder eine verspannte Schulter verhindern zum einen:
- dass ein Pferd sein Bewegungspotential voll ausschöpfen kann
und zum anderen:
- haben sie immer eine Ursache,
- bedeuten für das Pferd Schmerzen,
- und machen ein physiologisches, gesund erhaltendes Training unmöglich.
Hier möchte ich mithilfe der Pferdeosteopathie und –Physiotherapie einen Beitrag zum Wohle der Pferde und zu einer Verbesserung des Zusammenseins von Mensch und Tier leisten.